Was sind Anleihen?

Anleihen sind Festverzinste Wertpapiere, welche als Vermögensanlage genutzt werden

Eine Anleihe ist ein festverzinsliches Wertpapier, das in verschiedenen Varianten angeboten wird und als Vermögensanlage genutzt werden kann. Die Rendite der Anlage ist je nach Zinsniveau unterschiedlich hoch und ergibt sich aus der getroffenen Zinsvereinbarung. Als Herausgeber von Anleihen treten nationale und internationale Unternehmen sowie staatliche Institutionen auf, die hierdurch Fremdkapital ähnlich einem Kredit aufnehmen möchten. Der Emittent bestimmt sämtliche Konditionen der Anleihe wie etwa die Form, die Laufzeit und den Zinssatz. Anders als bei konservativen Sparanlagen greifen für Anleihen nur selten Sicherungsmechanismen, die mit dem Einlagensicherungsfonds für Kontenanlagen vergleichbar wären. Hierdurch ist der Inhaber des Wertpapiers weniger umfassend vor Verlusten geschützt. Obwohl die Rückzahlung des Anlagebetrags zum Zeitpunkt der Fälligkeit garantiert ist, kann die Forderung des Anlegers gegebenenfalls nicht bedient werden, so dass er ein Ausfallrisiko trägt. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Emittent zahlungsunfähig wird. Demnach hängt die Risikoklasse der Anleihe stark von der Bonität des Herausgebers ab.

Formen der Anleihe

Die verschiedenen Formen der Anleihe unterscheiden sich in Bezug auf die Art der Verzinsung, die Zinszahlung und die Laufzeit. Wertpapiere mit Festzinsvereinbarung, die auch als Straight Bonds oder Plain Vanilla Bonds bezeichnet werden, unterliegen einem festen Zinssatz, der während der gesamten Anlagedauer konstant bleibt. Er wird in Prozent des nominalen Anlagebetrags angegeben und gilt pro Jahr. Im Vergleich dazu unterliegen Floating Rate Notes einer variablen Verzinsung, die während der Laufzeit Schwankungen unterliegt und sich an der Entwicklung eines Referenzzinssatzes orientiert. Hierbei kann es sich etwa um den EURIBOR oder den LIBOR handeln, die Zinssätze für Geldgeschäfte zwischen internationalen Zentralbanken bezeichnen. Im Weiteren gibt es Anleihen mit gestuften Zinssätzen, die während der Anlagedauer entweder schrittweise steigen oder fallen und daher als Step up bzw. Step down Anleihen bezeichnet werden. Ein Beispiel für festverzinsliche Wertpapiere mit steigendem Zinssatz sind Bundesschatzbriefe, die von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben werden. Alternativ dazu werden so genannte Nullkupon Anleihen oder Zero Bonds angeboten, bei denen es sich um Anleihen ohne feste Zinsvereinbarung handelt. Der Zinsertrag ergibt sich stattdessen aus der Differenz zwischen dem Erwerbspreis und dem Rückkaufwert. So wird die Anleihe beispielsweise zu 90% des Nominalwerts erworben und zum Zeitpunkt der Fälligkeit zu 100% des Nominalwerts zurückgezahlt, so dass der Ertrag 10% des Anlagebetrags entspricht. Die Auszahlung des Zinsertrags erfolgt bei festverzinslichen Wertpapieren entweder jährlich oder am Ende der Laufzeit. Bei einer endfälligen Zinszahlung hat der Anleger den Vorteil, dass er vom Zinseszinseffekt profitiert. Die Rückzahlung des Anlagebetrags erfolgt meistens am Ende der Laufzeit in einer Summe. Alternativ dazu kann er in mehreren Teilzahlungen zurückgezahlt werden, wie es beispielsweise bei einer Annuitätenanleihe oder einer Tilgungsanleihe der Fall ist. Während bei einer Annuitätenanleihe der Nominalwert in konstanten Leistungen bis zum Ende der Laufzeit zurückgezahlt wird, wird er bei der Tilgungsanleihe erst nach einer tilgungsfreien Phase beglichen. Zudem wird bei der Tilgungsanleihe häufig ausgelost, welche Anleihe zuerst bedient wird.

Zusätzliche Vorteile

Darüber hinaus werden besondere Formen von Anleihen herausgegeben, die dem Inhaber neben dem Recht auf Verzinsung und Rückzahlung des Anlagebetrags weitere Vorteile bieten. Hierzu zählen Wandelanleihen und Optionsanleihen. Durch die Wandelanleihe hat der Inhaber des Wertpapiers das Recht, die Anlage gegen Aktien des Herausgebers einzutauschen. Den Zeitpunkt und den Umfang der Aktien bestimmt der Emittent. Durch diese Umwandlung erlischt die Anleihe. Anders verhält es sich bei einer Optionsanleihe, die dem Inhaber ebenfalls erlaubt, Aktien des Emittenten zu beziehen. Die Anleihe bleibt nach Erhalt der Aktien bestehen und kann unabhängig von diesen gehandelt werden.

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